19. Oktober 2020

Die (gemeine) Wegwarte – Heilpflanze des Jahres 2020

Den ganzen Sommer erfreut uns die Wegwarte mit ihrer sehr schönen blau-violetten Blüte. Wir sehen sie entlang von Straßen und Radwegen und auch an Feld- und Waldrändern, können wir sie finden.

Die Wegwarte zählt zur Familie der Korbblüter so wie zB auch das Gänseblümchen, der Löwenzahn oder die Sonnenblume. Der lateinische Name Cichorium intybus gibt uns schon den Hinweis, dass es sich um die Gattung Cichorium, handelt. Aus der Wegwarte wurden der Chicorée und auch der Radicchio gezüchtet, die wahrscheinlich jeder von uns schon einmal als Salat gegessen hat. Sie schmecken eher bitter uns sind sehr gesund, aber da wir den bitteren Geschmack nicht mehr gewohnt sind, werden sie nicht von jedem gerne gegessen.

Auch wenn die Wegwarte durch ihre Schönheit auf sich aufmerksam macht, ist es nicht die Blüte die für uns in der Naturheilkunde eine Rolle spielt. Die Wegwarte ist für uns im Herbst und Winter interessant, da wir hauptsächlich ihre Wurzel haben wollen.

Die Wurzel hat einen sehr hohen Inulingehalt und aus diesem Inulin wird das Insulin hergestellt. Sie wirkt somit blutzuckerregulierend und kann helfen einen zu hohen Blutzuckerspiegel zu senken.

Durch die enthaltenen Bitterstoffe unterstützt die Wegwarte unsere Galle, die Leber, die Bauchspeicheldrüse und auch die Verdauungsorgane wie Magen und Darm.

Tonikum amarum hergestellt aus Kraut und Wurzel der Wegwarte, kann bei den vorgenannten Beschwerden helfen und es wirkt auch noch appetit- und stoffwechselanregend.

Und noch eine besondere Eigenschaft hat die Wegwarte, als Tee getrunken, hilft sie Schwermetalle und Gifte auszuleiten. 

Es gibt auch noch weitere Verwendungsmöglichkeiten wie zB die Blüten als Dekoration für verschiedene Gerichte wie Salat, Kräuteraufstrich, Mehlspeisen, usw. verwenden. Und der eine oder andere wird auch schon einmal von Zichorienkaffee gehört haben, der aus der gerösteten Wurzel hergestellt wird.

Ich bin wieder einmal total fasziniert davon, was eine Pflanze, die man an eher unwirtlichen Standorten wie Straßenränder findet, für tolle und vielfältige Verwendungsmöglichkeiten in der Naturheilkunde bietet.