5. März 2021

Selber “Wild-“kräuter sammeln? Ja unbedingt, aber richtig!

Nachdem ja sozusagen täglich neue Frühlingskräuter aus dem Winterschlaf erwachen und es die Meisten schon gar nicht mehr erwarten können, mit dem Kräutersammeln anzufangen, möchte ich euch noch ein paar Tipps geben, die wie ich finde, sehr wichtig sind, um die Natur und die natürlichen Ressourcen zu schützen, damit wir unsere kostbaren Wildkräuter noch lange zur Verfügung haben, aber natürlich auch, um uns selber zu schützen.

Die wichtigsten Sammelregeln lauten:

  1. Sammle nur Kräuter die du auch wirklich kennst. Wenn du unsicher bist, verwende Bestimmungsbücher oder auch Handy-Apps. Aber nur wenn du dir ganz sicher bist, solltest du das Objekt der Begierde mitnehmen.
  2. Sammle nur so viel wie du wirklich brauchst und auch gleich verarbeiten kannst. Bedenke immer, dass es sich um wertvolle Nahrungs- und auch Heilmittel handelt. Es wäre sehr schade, wenn ein Teil davon in der Biotonne landet.
  3. Ernte nicht die ganze Pflanze! Lass immer einen Teil stehen bzw. etwas von der Wurzel übrig, damit die Kräuter die Chance bekommen, auszuwachsen, zu blühen, Samen zu bilden und sich zu vermehren. Und da die Kräuter und Blumen für die Tiere auch ganz wichtig sind, müssen wir natürlich auch immer darauf achten, dass genügend für sie übrig bleibt.
  4. Wenn du Wildkräuter sammelst, musst du auch darüber Bescheid wissen, welche Pflanzen geschützt sind. Es gibt 2 Arten von Schutz: wenn Pflanzen teilweise geschützt sind, dann darf ein Sträußchen davon, für den Eigengebrauch, gepflückt werden, aber man darf die Pflanze nicht ausgraben oder vernichten. Wenn das Kraut ganz geschützt ist, darf man keinen Teil der Pflanze sammeln, ausgraben oder vernichten und man darf es auch nicht kaufen. Nachdem es um eine Pflanze schon wirklich sehr schlecht bestellt sein muss, damit sie unter Naturschutz gestellt wird, musst du dich wirklich an diese Vorschriften halten – das sollte aber für jeden ohnehin logisch sein.
  5. Beim Sammeln von Kräutern solltest du natürlich auch darauf achten, dass die Blätter und Blüten nicht zu sehr von Insekten angeknabbert wurden oder „verdreckt“ sind. Auch wenn die Pflanzen braune Flecken oder dergleichen haben, solltest du sie lieber stehen lassen.
  6. Grundsätzlich darfst du Wildkräuter für den Hausgebrauch sammeln, es sei denn der Grundstücksbesitzer verweist durch Hinweisschilder auf ein Sammelverbot, in diesem Fall musst du dich natürlich daran halten.
  7. Nach Möglichkeit solltest du vermeiden, auf bzw. direkt neben gedüngten bzw. gespritzten Wiesen und Feldern Kräuter zu sammeln.
  8. Neben Straßen, Autobahnen, Fabriken und auch direkt neben Wegen, auf denen viele Fußgänger und Hunde unterwegs sind, solltest du natürlich auch nicht sammeln, denn wer weiß, was sich da alles auf und in den Pflanzen befindet.
  9. Die beste Zeit um Kräuter zu sammeln ist nach 2 – 3 Tagen Schönwetter, am späten Vormittag. Zu dieser Zeit ist die Konzentration der wertvollen Inhaltsstoffe am höchsten und die Kräuter sollten schön trocken sein, sodass keine Gefahr besteht, dass sie schimmeln.
  10. Um die guten Inhaltsstoffe nicht zu verlieren sollten Kräuter nicht gewaschen werden. Wenn du dich an die oben beschriebenen Sammelregeln hältst, sollte das Waschen gar nicht nötig sein bzw. müsste es genügen, wenn du die Kräuter mit einem feuchten Tuch vorsichtig abtupfst.

Wenn du dich an diese paar wichtigen Regeln hältst, steht dem Sammelspaß nichts mehr im Wege und wir alle zusammen können noch lange auf unsere kostbaren Naturschätze zurückgreifen und so weiterhin im Einklang mit der Natur und  auch den Tieren leben.